Sonntag, Oktober 01, 2006

Badajoz – In the middle of nowhere

Nach einigen Startschwierigkeiten am Busbahnhof sollte die Reise in meine neue Heimat endlich losgehen. Die Reise ging 5.5h Stunden durch eine hügelige Einöde, mit vertrockneten Sträuchern, hier und da einer Ruine. Das höchste der Gefühle war dann schon Mal ein kleines runtergekommenes, halbverlassenes Dörfchen. Gegen Ende der Reise wurde die Landschaft dann schon interessanter: Palmen, Riesenkakteen und Orangenbäume. Und wer hätte es Gedacht, in diesem Nichts gibt es eine Stadt namens Badajoz , mit immerhin 145.000 Einwohnern. Ich hatte wieder Mal richtig Schwein: Yvonne, eine Studentin von meiner FH in NL hat mich vom Busbahnhof abgeholt und mich zu ihrer Wohnung gebracht. Andernfalls hätte ich mich nach der anstrengenden Fahrt erstmal auf die Suche nach einer Unterkunft machen müssen. Das Beste ist, dass sie mir direkt ein Zimmer in ihrer WG freigehalten hat! Ich musste mich nur halt schnell entscheiden, da sich noch am selbigen Abend Interessenten die Wohnung anschauen wollten. Bei einer Monatsmiete von 150€ warm, komplett möbliert und eingerichtet, plus Fernseher, Waschmaschine, Mikrowelle, Balkon und einer vernünftigen Internetleitung sowie Telefonanschluss, habe ich nicht lang gefackelt! Auch die Lage ist Vernünftig. Es sind zwar 20 Minuten bis zur Uni, aber die Bushalte ist direkt vor der Tür. Dafür gibts neben an einen Supermarkt und in der Nähe auch noch einen günstigeren Lidl-Markt. Außer mir und Yvonne wohnt hier noch ein netter Rumäne (Boris), der zum Glück auch fließend spanisch spricht.
Heute gings dann erstmal bei sonnigen 27,5°C auf Entdeckungsreise. Salamanca hat optisch auf jeden Fall mehr hergemacht, aber interessant ist es hier allemal. Alles ist arabisch angehaucht und in der Stadt ist auch so ein arabisches Fest „El mercado árabe de Almossassa“. Neben einigen schönen Gebäuden gibt es hier allerdings auch ne ganze Menge Ruinen sowie Richtig heruntergekommene „Slams“. Viele, sehr untalentierte Spanier haben sich auch schon überall erfolglos mit überwiegend politischen Parolen, als Graffitikünstler versucht. Teilweise echt ein bisschen schade.
Ab gesehen von der günstigen Wohnungsmiete und niedrigen Spritpreisen, ist es hier auch gar nicht so günstig wie ich mir erhofft habe. Viele Lebensmittel sind deutlich teurer als in Deutschland. Salamanca war im Gegensatz zu Badjoz eine reine Touristenstadt und so fühlt man sich hier auch viel mehr als richtiger Ausländer! Sich hier mit seinen Englisch Kenntnissen zu retten, ist undenkbar. Niemand, noch nicht mal der Direktor meiner Uni spricht auch nur ein Wort Englisch. Aber ich will ja auch spanisch lernen.
Morgen geht die Uni los und ich hab noch überhaupt kein Plan wie, was, wann und überhaupt! Aber geht schon irgendwie in Ordnung....
Bis denne und schaut Euch die neuen Fotos an!